3. Tag - Montag 9. April 2001:

9:00 Uhr: Zeit zum Aufstehen. Nachdem es in der Nacht wieder einmal so richtig kalt war, überraschte uns dieser Tag mit angenehmen Temperaturen und viel Sonnenschein. 9:30 Uhr brachen wir schließlich auf. Zuerst über die Bundesstraße, danach Autobahn nach Populonia.
Um dieses kleine Örtchen, beinahe ein Bergdorf, war ein wirklich großes Kastell herum gebaut worden. GegenMittag bezahlten wir den läppischen Eintrittspreis, und stiegen bis auf den höchsten Punkt des Turms der Verteidigungsanlage. Bei strahlendem Himmel und einem türkis bis tiefblauen Meer war der Ausblick ein herrlicher. Wir konnten sogar bis Sardinien blicken. Danach nahmen wir auf der Wiese vor dem Kastell unser Brunch zu uns. Und weil Mozzarella mit Olivenöl noch besser schmeckt, wurden zuvor 0,2 Liter um umgerechnet 140 ATS erworben. Und selbst bei diesem horrenden Preis wird man noch gelinkt. Drei Stunden Übelkeit von einem überteuerten, bereits ranzigen Olivenöl.
Um dieses grausige Erlebnis schnell zu vergessen, nahmen wir gleich die nächste Etappe in Angriff.
Bei Tarquinna begutachteten wir den berühmten schwarzen Sandstrand. Um Mißverständnissen vorzubeugen: Der Strand war wegen seines Sandes schwarz und nicht etwa wegen Rohöl. Wenn man sich den ganzen Müll, der am Strand lag, wegdachte, war der Eindruck ein noch besserer.
Des weiteren wäre angeblich eine sehenswerte etruskische Ausgrabungsstätte in der Nähe von Tarquinna zu finden. Doch auch intensives „Im-Kreis-Fahren“ nützte nichts. Zuerst folgten wir vermeintlichen Hinweisschildern zu der Ausgrabungsstätte. Es stellte sich jedoch heraus, daß ein besonders kluger Restaurantbesitz seinen Laden nach der archäologischen Entdeckung benannt hatte. Und geschlossen hatte er auch. Doppelte Enttäuschung. Aber wir gaben nicht auf. Ein zweiter Versuch endetet jedoch auf einer, mit Schlaglöchern übersäten Landstraße, die ins Nirgendwo zu führen schien. Jetzt aber gaben wir auf.
Wahrscheinlich lockerte sich auf dieser Straße der Bremsbacken bei unserer rechten Vorderbremse. Der Bus driftete ab diesem Tag bei jeder Bremsung merklich nach rechts.
Wir fuhren so schnell wie möglich auf die nächste Autobahn Richtung Rom. Bei Lido di Ostia fuhren wir ab, um eine völlig menschenleere, mindestens 24 Meter breite Strandpromenade zu befahren. Alle Häuser, Restaurants und Pubs, richtiggehend zugenagelt, warteten wohl im verlängerten Winterschlaf auf Heerscharen von Urlaubern.
Um 19:30 Uhr gelangten wir in Lido di Enee an, wo wir mit Müh und Not einen Campingplatz fanden. Die Verständigung erfolgte mehr als bisher mit Hand und Fuß, da keine gemeinsame Fremdsprache gefunden wurde. Der Campingplatz war eine Geisterstadt, bestehend aus lauter Wohnwägen samt Vorbauten für Dauercamper. Es war menschenleer und der Platz war wie eine Militäranlage gesichert: hohe Zäune, Stacheldraht und ein Wachhund.
Heute hatten wir uns unser Strandseiterl ehrlich verdient. Das Problem war nur der 2,5 Meter hohe Zaun, der uns vom Sandstrand trennte. Aber der war schnell überwunden. Zurück war es nicht ganz so einfach, aber irgendwie ging dann auch das.
Nachdem wir eine wirklich große Portion Spaghetti verputzt hatten, hakten wir den Tag als einen der erfolgreichen ab.


Morgen!!




Wellenreiter in Aktion (mir wärs zu kalt gewesen)


*grins*




Während der Fahrt...


... waren immer wieder Pausen notwendig.


360° Panorama von Populonia.








Verteidigungsturm in der Mitte der Anlage.






Der schwarze Sandstrand von Tarquinna.






Die menschenleere Strandpromenade bei Lido di Ostia.


hmm... So ein Seidel schmeckt ganz sch\Uffffffffut nach einem erlebnisreichen Reisetag.


"zwei Flaschen auf Reisen" (nein, wir werden nicht von Ottakringer gesponsert)


Der Rückweg vom Strand (mit Hindernissen)


Hunger!


Naja, dann gibts eben Spagetti.

Weitere Fotos vom 3. Tag